Handgeklöppelte Spitzen, 17.-19.Jh.

Handgeklöppelte Spitzen, 17.-19.Jh.Handgeklöppelte Spitzen wurden in Nordfriesland viel getragen (z.B. als Bestandteil der Tracht) und wenig gefertigt. Zentrum der Spitzenherstellung war die friesische Stadt Tondern, deren Kaufleute in den östlich und nördlich gelegenen Geestharden insgesamt bis zu 16.000 Klöpplerinnen beschäftigten. Klöppelspitzen, zumeist aus feinem Leinen, entstehen durch das Verflechten und Verschlingen vieler Fäden mit Hilfe von Klöppeln und Nadeln auf einem Klöppelkissen. Diese typische Hausfleißtechnik verlangt einige Übung, weshalb die meisten Klöpplerinnen nur ein einziges Muster beherrschten. Die Kleidung des Barock und des Rokoko kam ohne Spitzen nicht aus. Erst mit der Französischen Revolution setzte eine andere Kleidermode ein, die auf Spitzen verzichten konnte. Nur die Friesinnen hielten ihr – bis etwa 1850 – als Teil der Haube die Treue.