Holländische Fliesen, 17. u.18. Jh.

Fliesen sind nachträglich angebrachte Wandverkleidungen, hergestellt vornehmlich in und um Delft in Holland. Sie wurden durch in holländischen Diensten arbeitende friesische Seeleute, aber auch als Ballast bei der Rückkehr von Holz- Vieh- und Kornhändlern ins Land gebracht. Fliesen sind leicht sauber zu halten und gegen Feuchtigkeit unempfindlich. Die meisten sind blau, gelegentlich auch manganfarben bemalt. Auch mehrfarbige Fliesen kommen vor. Bevorzugt wurden bestimmte Motive, etwa die sogen. „Pottjes“, einfache landschaftliche Motive, Schiffe und Mühlen, biblische Geschichten, spielende Kinder u.ä. Die Vielzahl der in Nordfriesland anzutreffenden Fliesen zeigt die Enge der wirtschaftlichen Beziehung zu Holland, insbesondere vom 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts.