Liebesgaben, 16. bis 19. Jh.

In Nordfriesland waren vor allem die Kleingeräte Kernstück der eigentlichen Volkskunst. Zum größten Teil sind es Liebesgaben, die der Junge für sein Mädchen selbst herzustellen wußte. Es sind Erzeugnisse der häuslichen Eigenarbeit und zeigen oft eine andere Art des Schmucks, als die dem Handwerk vorbehaltenen Großmöbel. Die Variationsbreite dieser Arbeiten ist fast unübersehbar. Mangelbrett und Wäscheklopfer, Nähkästen und sonstige Kasten und Kästchen für Rasier- und Feuerzeug oder Uhrgehäuse, Spanschachtel, Teller-, Löffel- und Pfeifenborde, Feuerkieken, Salzfässer, Tabak- und Aschkästen, Web- und Haarkämme u.ä. gehörten dazu. Ihnen entsprechen die Liebesgaben der Mädchen, nämlich geknüpfte Stuhl- und Wagenkissen u.ä.. Eine Besonderheit ist ein. Brautkranz aus Haar. Abb.: Garnwickler mit Kerbschnittmustern (o) und Kinderrassel.