Beiderwand, 17. bis 19. Jh.

Die in Friesland zu findenden Beiderwandstoffe mit ornamentalen und bildlichen Motiven kommen vermutlich aus der Werkstatt berufsmässiger Weber mit Friedrichstadt als einem möglichen Zentrum. Holländische Einflüsse sind unverkennbar. Mit Beiderwand schloss man die Öffnungen der Wandbetten ab, sofern man nicht hölzerne Türklappen bevorzugte. Bei besonderen Anlässen kleidete man damit auch die Stube oder Döns aus, bei Trauerfällen schwarz, bei Hochzeiten rot. Die dekorative Wirkung beruht auf dem Kontrast zwischen der farbigen Wolle (als Schuss) und dem ungefärbten Leinen (als Kette des Webstuhls).Charakteristisch ist die Wiederholung der abgebildeten Motive nicht nur im Rapport, sondern auch in der symmetrischen Spiegelung.