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Biographie Paul Ipsen, (1746-1810)

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Lit.: Schlesw.-Holst. Künstler-Lexikon, Hg. B.H. Feddersen u. Frauke Gloyer, 1984

Paul Ipsen, geb. 1746 auf Hallig Oland, gest. um 1810. 1766-1769 in Schleswig Lehrling bei Nikolaus Georg Geve, seit 1770 Schüler an der Akademie Kopenhagen. Bis 1799 in Kopenhagen als Porträtist des dortigen Bürgertums tätig, wanderte aber auch in den Herzogtümern Schleswig und Holstein von Ort zu Ort, um Aufträge auszuführen. Fast ausschließlich Miniaturist, seine Arbeiten in der Regel signiert und datiert. Arbeiten in Silberstift, Rötel und Aquarell en profile. Museen: Kopenhagen, Oslo, Frederiksborg, Schleswig, Tondern, Flensburg, Keitum, Deezbüll. )

Biographie Hans Peter Feddersen d. J. (1848-1941)

Lit.: Schlesw.-Holst. Künstler-Lexikon, Hg. B.H. Feddersen u. Frauke Gloyer, 1984

Hans Peter Feddersen der Jüngere, (Prof. Dr. h.c.) geb. 1848 in Wester-Schnatebüll/NF, gest. 1941 im Kleiseerkoog bei Niebüll. Sohn des Miniaturmalers H.P.F.d.Ä. (s.d.). 1864-1866 Malerlehre bei Meister Sutor in Niebüll. 1866-1870 Akad. Düsseldorf (O.Achenbach), 1871-1877 Kunstschule Weimar (S. Graf Kalckreuth). 1878-1879 Kreuznach, 1880-1885 Düsseldorf, seither im Kleiseerkoog ansässig. Studienreisen nach Sylt, Schleswig, Harz, Masuren, Rügen, Warschau, Italien, Holland, Dachau, Fanö, Röm, Taunus. 1910 Professor. 1935 letzte datierte Bilder. In erster Linie Landschafter, in seinen späteren Jahren fast ausschließlich aus Nordfriesland. Auch Tiere und Porträts. Museen: Flensburg, Kiel, Husum, Schleswig, Altona, Berlin, Braunschweig, Breslau, Dessau, Dresden, Düsseldorf, Tondern, Deezbüll.

Carl Ludwig Jessen, Volksleben-Maler

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In Deezbüll 1833 geboren wurde Carl Ludwig Jessen nach Tischler- und Malerlehre und einer Ausbildung an der Akademie in Kopenhagen zu dem wohl bekanntesten Volksleben-Maler Norddeutschlands. In einer Vielzahl von Interieurs und Trachtenbilder hat er immer wieder Frieslands Wohnkultur und seine Menschen festgehalten. Seine Bilder sind in vielen Museen des Landes vertreten. Das Bild zeigt die Familie des Deezbüller Postmeisters Nissen, eines Schwagers des Malers.

Biographie Carl Ludwig Jessen (1833-1917)

Lit.: Schlesw.-Holst. Künstler-Lexikon, Hg. B.H. Feddersen u. Frauke Gloyer, 1984

Carl Ludwig Jessen, Maler (Prof.), geb. 1833 in Deezbüll/Nordfriesland, gest. 1917 ebda. Nach einer Tischlerlehre Stubenmaler auf den Marschhöfen seiner Heimat. 1848-1854 begann er autodidaktisch mit dem Porträtieren. Zahlreiche Aufträge, gab 1853 das Tischlerhandwerk auf. 1856 –1865 Kopenhagener Akademie (V.N. Marstrand). 1865 zurück nach Nordfriesland, 1867-1868 mit Stipendium in Paris und Italien (Rom, Ariccia, Roca di Papa). 1869 –1870 in Klockries, 1871-1875 in Hamburg. Reisen nach Angeln, Helgoland und Sylt. Seit 1875 in Deezbüll ansässig. „Schilderer der damals noch gering geschätzten, von ihm wie von keinem anderen gekannten friesischen Bauernkultur“ (Th.-B.). Museen: Hamburg, Altona, Kiel, Husum, Flensburg, Tondern, Deezbüll, Nürnberg.

Bilegger (Beilegerofen), 16. bis 19.Jh.

Seit dem 16. Jahrhundert sind in Nordfriesland Beilegeröfen, auch Kasten- oder Bötöfen genannt, in Gebrauch. Die p1470056, direkt an die Wand der Dörnsch zur Küche montiert, sind aus Gußeisen-Platten gefertigt und ruhen auf einem Ständer, meistens aus geschmiedetem Eisen. Die Platten wurden überwiegend von den Eisenorten des Harzes bezogen. Erst nach der Gründung der Carlshütte in Rendsburg 1827 entstanden Platten im Lande selbst. Die Platten sind oft mit biblischen Motiven als Basrelief verziert. Beheizt wurde der Ofen von der Küche mit Torf- oder Holzkohleglut (man benötigte für das ganze Haus nur einen zentralen Schornstein). Große Messingknöpfe waren abschraubbar und dienten dem Wärmen der Hände o.ä.

Bettwärmepfanne aus Messing

p1510280-bettwaermepfanne-aus-messingDie Glutpfanne am langen Stiel diente zum Anwärmen der Betten. Ursprünglich holländischer Herkunft verstanden sich auch einheimische Handwerker auf die Herstellung, die oft zugleich Zinn- oder Gelbgießer waren. Der Deckel der Pfanne hat oft nur eine kleine Öffnung in sternförmiger Anordnung, bei reicher ausgestatteten Stücken erscheint mit Vorliebe ein Vogel im Gezweig oder eine Vase mit Blumen und Ranken, gelegentlich sogar ein Liebespaar. Die Öffnungen im Deckel sind, des Verwendungszweckes wegen, meist nur klein.

Beiderwand, 17. bis 19. Jh.

Die in Friesland zu findenden Beiderwandstoffe mit ornamentalen und bildlichen Motiven kommen vermutlich aus der Werkstatt berufsmässiger Weber mit Friedrichstadt als einem möglichen Zentrum. Holländische Einflüsse sind unverkennbar. Mit Beiderwand schloss man die Öffnungen der Wandbetten ab, sofern man nicht hölzerne Türklappen bevorzugte. Bei besonderen Anlässen kleidete man damit auch die Stube oder Döns aus, bei Trauerfällen schwarz, bei Hochzeiten rot. Die dekorative Wirkung beruht auf dem Kontrast zwischen der farbigen Wolle (als Schuss) und dem ungefärbten Leinen (als Kette des Webstuhls).Charakteristisch ist die Wiederholung der abgebildeten Motive nicht nur im Rapport, sondern auch in der symmetrischen Spiegelung.

Friesische Volkskunst und Wohnkultur in anderen Museen

Neben den ca. 400 Ausstellungsstücken im Friesischen Museum in Niebüll-Deezbüll sind umfangreiche Volkskunst-Bestände in folgenden Museen zu finden:

Volkskunstmuseen in Nordfriesland

Volkskunstmuseen außerhalb Nordfrieslands

Miniatur-Porträtisten

Gemälde und Miniaturen

Im Friesischen Museum in Niebüll hängen in den verschiedenen Räumen Gemälde und Miniaturen folgender Künstler:

Klapp- und Ausziehtische, 16. bis 19.Jh.

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In Küche und Dörnsch stehen die praktischen Klapptische, stets zwischen den Fenstern, der besseren Beleuchtung wegen. Im Pesel, dem Fest- und Abstellzimmer, waren eher Ausziehtische zu finden, oft holländischer Herkunft oder nach holländischen Vorbildern von einheimischen Handwerkern gefertigt. Die prachtvollen Ausziehtische waren eher den Wohnräumen der Großbauern der Marsch vorbehalten.
Der Klapptisch ist zusammengeklappt nur schmal. Werden die beiden umgelegten Seitenteile aufgestellt und durch ein seitlich drehbares Tischbein gestützt, so vergrößert sich die Fläche auf bis zum Fünffachen, Platz für bis zu 6 oder 8 Personen. Die Klappfläche ist oft halbrund, gelegentlich auch viereckig, die Beine oft schwungvoll gedrechselt. An beiden Seiten der Schmalseite befindet sich oft eine kleine Lade, um Bestecke u.ä. aufzunehmen.

 

Tabak- und Aschkästen

p1470287-tabak-und-aschkastenIn Gaststätten, aber nicht nur dort, standen auf dem Tisch Tabak- und Aschkästen. Sie waren in der Mitte zweigeteilt und mit einem schiebbaren Deckel oder zwei Klappdeckeln versehen. In der einen Hälfte lag der Tabak, aus der ein Gast (oder der Besitzer) seine Pfeife stopfte. In die andere Hälfte wurde nach dem Erkalten der Pfeife meist mit einem Schaber, etwa dem Stachel eines Igels, die Asche ausgekratzt und durch den (Schiebe)deckel gegen störenden Geruch verwahrt. Diese Art von Kästen kommen in Holz oder Messing vor.

Schrankbetten (Alkoven)

p1510252-alkoven-schrankbettFreistehende Betten kamen in alten friesischen Bauernhäuser nicht vor. Man schlief in Wandbetten. Diese waren meistens in der seit dem 16. Jh. vordringenden Ofenstube, der Dörnsch, und zwar an der zur Küche gelegenen Innenwand. Die vorgezogene Bettenwand bestand aus Holz, oft reichhaltig panelliert. Den Abschluß zur Dörnsch bildeten entweder Luken oder aber Beiderwand-Vorhänge. Unter den Wandbetten wurde, falls ein frostsicherer Keller nicht vorhanden war, oft Kartoffeln u.ä. gelagert. Die Schrankbetten waren in der Regel relativ kurz, sodass halb im Sitzen geschlafen wurde. Über, unter und seitlich der Einstiegsluken wurden oft Schränke eingebaut als willkommener Stauraum.

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